Klassiker in neuen Versionen

Innsbruck – Ein echter Einrichtungsklassiker kommt aus Malmö und begeistert bereits ganze Generationen: String. Einer der beliebtesten Designklassiker des 20. Jahrhunderts, entworfen 1949 von Kajsa und Nisse Strinning. Seit heuer gibt es nicht nur die altbekannten Regalsysteme, die mit reduzierter Formensprache und einer genialen Konstruktion bestechen, nein, jetzt gibt es „Ordnung mit Stil“. Das modulare Aufbewahrungssystem „Relief“ ist eine vom schwedischen Design-Duo TAF Studio entwickelte Kollektion von Aufbewahrungsmöbeln, die in Weiß, Grau oder Orange begeistern. Neben Schubladenkommoden, die bis ins letzte Detail durchdacht sind, gibt es auch noch passende Hakenleisten. Dieses modulare Stauraumsystem lässt sich dank seiner perfekten Konstruktion sogar als Raumteiler verwenden.

Auf Farbe und den Faktor „special edition“ setzt man auch bei Vitra. Einige ikonische Entwürfe von Charles und Ray Eames wurden im vergangenen Spätherbst mit neuen Oberflächen, neuen Stoffen und Farben präsentiert. La Chaise, der Eames Elephant, das Eames Wool Blancket, die Plywood Mobiles, das Eames House Bird, aber auch der Stuhl Organic Conference, den Charles Eames zusammen mit Eero Saarinnen entworfen hat, zählen dazu. Der Lounge Chair fasziniert in dunkelgrünem Schnürlsamt – oh! Heutzutage nennt man dieses Material angeblich nicht mehr so, sondern „Phlox“. Aber egal, ob Schnürlsamt oder Phlox: Es schaut toll aus – und ein bisschen retro sowieso.

Kleiner Wermutstropfen bei all den Special-Edition-Angeboten: Sie sind nichts für Nachhaltigkeitsfanatiker und auch nichts für Menschen, die sich einen Möbelkauf überlegen oder planen wollen oder müssen. Aber man darf ja auch ein bisschen träumen.

Neue Oberflächen, Stoffe und Farben beim Stuhl Organic Conference.

Grün ist auch das Schlagwort bei Fritz Hansen! Der klassische Egg-Chair des dänischen Architekten und Designers Arne Jacobsen ist in der aktuellen limitierten Sammleredition (150 Exemplare) grün und natürlich mit exquisiten Materialien verarbeitet. Die Basis in kupferfarbener PVD-Beschichtung wurde exklusiv für diese Edition entwickelt. Das Anilinleder begeistert durch seine weiche Haptik, eine natürliche Maserung und eine sichtbare Oberflächenstruktur. Mit der Zeit wird dieses Leder eine einzigartige Patina entwickeln, offenbart aber bereits jetzt seine natürliche Schönheit.

Nicht auf Farbe setzt man hingegen bei der neuen Küche von Vipp. Die „V3“ läuft unter dem Titel „Art of Aluminium“, besticht die Oberfläche doch mit dem weichen hellgrauen Ton des Aluminiums und kommt mit vertikalem Rippenprofil super-elegant rüber. Sie bringt einen neuen, sehr charmanten Touch in das Portfolio der Vipp-Materialien. Es gibt drei Modul-Arten – für die freistehende Insellösung, für Wandmodelle und hohe Modelle; es sind jeweils drei bis zehn Module miteinanderkombinierbar, bei der Insellösung sogar auf beiden Seiten je zehn Module. Wenn man dazu noch hohe Module kombiniert, hat man unendlich viel Stauraum und sehr viel Arbeitsfläche. Die„V3“ ist also einmal mehr eine Vipp-Küche, die gutdurchdacht ist und außerdem noch das gewisse Etwas hat.

Aber nicht nur die Küche setzt auf ein neues Material, auch der berühmte „Swivel chair“ wurde sehr stylish aufgemotzt. Vordergründig, der Jahreszeit entsprechend, „dressed up for winter“, aber in Wahrheit ist es eher ein Komfortfaktor, den man gerne ganzjährig genießt. Der Wollbezug des Stuhles (Sitzfläche und Rückenlehne) ist wunderbar flauschig, hat etwas von einem lockigen Schaffell und begeistert durch diese Haptik, die in köstlichem Kontrast zur Industrieästhetik des Möbelstückes steht.

Von Ursula Philadelphy, erschienen am 24.02.2024 in der Tiroler Tageszeitung