Recycling und Upcycling bei Sanierungen und Umbauten

Ist ein Gebäude in die Jahre gekommen, heißt die beste Lösung nicht immer Neubau. „Gerade in der heutigen Zeit, in der viele Rohstoffe knapp und teuer sind, ist zu überlegen, ob ein Umbau oder eine Renovierung im Bestand nicht sinnvoller ist“, erläutert Jörg Bergmann, Obmann der Fachgruppe Bauwesen der Kammer der ZiviltechnikerInnen Tirol und Vorarlberg.

Bauen in der Substanz bedeutet, vorhandene Materialien optimal weiter- bzw. wiederzuverwerten.

Natürlich ist zu klären, ob die Tragwerksstruktur die statischen Anforderungen erfüllt, ob sie durch Abnutzung, Beschädigung und/oder Umwelteinüsse angegriffen ist und saniert werden muss.

Lässt sich der Abriss eines Stahlbetonbaus nicht vermeiden, kann ein bestimmter Prozentsatz an gebrochenem Altbeton in den frischen eingearbeitet werden, ohne die Qualität des Materials zu reduzieren. Wie überhaupt Materialien entsprechend ihren Eigenschaften behandelt und eingesetzt werden sollten. Wer Holz vor Nässe schützt, Stahl vor Korrosion und Beton vor Chlorideinwirkung, fördert die Langlebigkeit, braucht bedeutend weniger Sanierungen oder Reparaturen.

Als Beispiel nennt Bergmann die Beläge in Garagen. Derzeit werden gerne günstige Beschichtungen wie Epoxidharz gewählt. Sie verschleißen allerdings auch schneller als zum Beispiel Asphaltaufbauten. Und: Entstehen Risse, dringt Feuchtigkeit und Auftausalz in den Beton ein, wird das Tragwerk beschädigt.

„Das führt dazu, dass der Belag laufend inspiziert und saniert bzw. auch erneuert werden muss, die Erhaltungskosten steigen“, so Bergmann.

Ressourcenschonendes nachhaltiges Bauen zielt dagegen auf Dauerhaftigkeit und lange Lebenszyklen ab – und hilft, langfristig zu sparen.