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Der neue Wohntrend ist der Urlaub

Welche Neuheiten bei der Einrichtung und Dekoration im Trend sind, zeigten die ersten Messen zum Jahresbeginn - und dann kam Corona. Was hat sich verändert? Trendexpertin Nicoletta Naumann analysiert.

 

Wohn- und Alltagstrends

 

Haben sich Wohn- und Alltagstrends durch Corona verändert? Nicolette Naumann: Es ist ja nicht so, dass die Welt das erste Mal eine Katastrophe erlebt. Aber wir in einem westlichen wohlhabenden Staat mit gutem Sozialsystem hatten das lange nicht mehr - und auch nicht zeitgleich auf der ganzen Welt. Ich glaube aber, dass sich insgesamt weniger langfristig verändern wird, als man glauben könnte.Der Mensch hat einen restaurativen Charakter, er will schnell zurück in sein gewohntes Leben und in sein bekanntes Umfeld. Wir werden jetzt nicht alle zu Stubenhockern.Die Krise rüttelt völlig neue Gefühle wach - Ängste, Sorgen. Wie wirkt sich das aufs Wohnen aus? Naumann: Wir neigen dazu, uns in so einer Krise erst mal sehr stark auf das zu konzentrieren, was anstrengend ist -etwa die Kinderbetreuung und das Homeschooling. Aber ich höre auch viele Berichte von Eltern, die inzwischen auch Positives in der Situation sehen. Sie erleben ihre Kinder stärker im Alltag, sie verbringen viel mehr Zeit mitihnen. Sie lernen zusammen, sie kochen zusammen, sie bepflanzen den Balkon gemeinsam.

Wir rechnen damit, dass das, was in der Krise aus einer Notwendigkeit heraus entstanden ist, jetzt zu einem echten Trend wird. Welcher Trend ist für Sie im Moment am deutlichsten? Naumann: Wir bereiten mehr Essen selbst zu. Wer von uns Berufstätigen hat zuletzt konstant über Wochen zwei Mahlzeiten am Tag für die ganze Familie zubereitet? Jetzt war das notwendig. Das hat sich im Handel niedergeschlagen: Zahlen zeigen, dass die Nachfrage nach Zubehör fürs Backen und Kochen um ein Vielfaches gestiegen ist. Auch für Behältnisse zum Aufbewahren von Essen gilt das - und die sind auch nach dem Lockdown stark gefragt, etwa für Picknicks beim Ausflug. Oder im Büro, weil die Kantinen noch geschlossen haben. Das Food-Storage war übrigens vorher schon ein Trend, es gibt zunehmend stylishe und praktischere Container auf dem Markt - der Nachhaltigkeit wegen. Aber das Interesse dafür konzentrierte sich noch auf ein kleines Milieu, jetzt wird daraus erst ein breiter Trend. Gleiches gilt für handliche Küchengeräte - ein Trend, weil es immer mehr Single-Haushalte gibt. Nun gibt es auch verstärkt Interesse daran, weil sie zum Beispiel für Kinderhände besser geeignet sind. Flacht das Interesse an solchen Produkten nicht wieder ab, wenn der Alltag sich normalisiert? Naumann: Werden die meisten von uns in Zukunft auch zweimal am Tag für die ganze Familie zu Hause kochen? Und so viel backen? Sicher nicht. Aber ich bin der Meinung, dass die Idee, mehr selbst zu kochen, zu backen, und das gemeinsam mit den Kindern zu machen, auch künftig erhalten bleibt. Viele Menschen verbringen in diesem Jahr mehr Zeit zu Hause, arbeiten sogar dort.

Dekoriert man dann anders? Naumann: Der Balkon und die Terrasse werden gerade stark eingerichtet. Da viele Menschen in diesem Jahr im Urlaub nicht wegfahren werden, verändert sich hier etwas: Bislang gab es einen Fokus auf die neue Landlust - man holte sich also etwas Natur ins Haus, gerade in der Stadt. Nun gehen wir davon aus, dass verstärkt das Fernweh in Form von Dekorationen thematisiert wird. Man holt sich also andere Regionen, die man aktuell nicht oder nur mit Umständen bereisen kann, nach Hause - das reicht von Italien und Griechenland bis zur Südsee. Immer der Ort, der bei jedem Einzelnen eine Sehnsucht anspricht. Und die Küche kommt vermehrt in den Fokus, wird wohnlicher. Die Menschen brauchen jetzt zu Hause jeden Raum, der ihnen zur Verfügung steht. Man arbeitet etwa viel am Küchentisch, also wird der Raum noch stärker genutzt.

 

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