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Energiesparen als Herausforderung für leistbares Wohnen in Tirol

Immer öfter achten Wohnungskäufer in Tirol auch auf Nachhaltigkeit und Energiesparen. Schlecht gedämmte Immobilien verlieren an Interesse und Preis.

Immer öfter achten Wohnungskäufer in Tirol auch auf Nachhaltigkeit und Energiesparen. Schlecht gedämmte Immobilien verlieren an Interesse und Preis.

 

„Beim Kauf einer Wohnung wird zunehmend mehr darauf geachtet, wie hoch die Betriebskosten sind, welche Sanierungen in den nächsten Jahren anstehen und welcher Energieträger verwendet wird. Ältere Wohnungen mit hohen Betriebskosten und mit anstehenden Sanierungen haben mittlerweile einen Wertverlust von mehr als zehn Prozent zu verzeichnen“, berichtet Arno Wimmer (RE/MAX Conterra).

Das geplante Erneuerbare-Wärme-Gesetz (EWG), das eine sukzessive Stilllegung von fossilen Energieträgern vorsieht, stellt eine erhebliche Herausforderung für die Immobilienbranche und die Immobilienbesitzer dar. „

Viele Eigentümergemeinschaften und Privatpersonen setzen sich mit Alternativen zu momentan bestehenden Heizsystemen auseinander bzw. haben diese bereits implementiert“, registriert auch Gerd Reisigl (Se7en Immobilien). Folge: „Es werden dadurch aktuell zahlreiche spannende und innovative Projekte zum ,Wohnen der Zukunft‘ entwickelt“, sagt Ingmar Schwabl, Geschäftsführer Sparkassen Real Service Tirol.


Der Umstieg auf energiesparende und klimafreundlichere Heizsysteme liegt im Trend.

„Wir projektieren bei Moser Wohnbau in diesem Jahr die ersten Klima Aktiv Gebäude, mit Zertifizierung, da wir uns auch an die Umstellungen, die uns in den nächsten Jahren erwarten, gewöhnen möchten“, berichtet Geschäftsführer Stefan Moser, der diese Entwicklung dennoch erst an einem Anfang sieht: „Eine große Bewegung ist im Markt diesbezüglich noch nicht zu spüren, das wird noch einige Jahre dauern, bis sich die gesamte Branche umstellt.“

Rat beim Profi wichtiger denn je

Was raten die Tiroler Immobilienexperten potenziellen Käufern jetzt an? „Der Kauf einer Immobilie ist eine langfristige Investition. Daher ist es ratsam, die umfassenden Dienstleistungen eines seriösen Immobilienmaklers in Anspruch zu nehmen. Er hat umfangreiche Informations- und Aufklärungspflichten zu erfüllen“, meint Wimmer.

„Der Markt verlangt heute mehr denn je Professionalität bei der Wertermittlung und Vermarktungsaktivitäten, denn ein maßgeschneidertes Gesamtkonzept für eine Immobilie wird auch in Zukunft zu erfolgreichen Immobilientransaktionen führen“, betont Schwabl. In Zeiten wie diesen sei es noch entscheidender, Experten zu Rate zu ziehen, die über ein weitreichendes Netzwerk verfügen.

Immobilien machen weiter Sinn

Und: Immobilien zu kaufen macht weiterhin Sinn: „Ich finde, sowohl im Wohnen, in Gewerbeimmobilien und auch touristischen Immobilien ist ein Investment weiterhin sinnvoll. Durch die erneut auftretende Bankenpleite in den USA wird sehr schnell ersichtlich, wie unsicher die Aktienmärkte sind und wie schnell investiertes Kapital verloren geht. Bei Immobilien ist ,nur im Moment‘ der Wertzuwachs etwas geringer, aber auf lange Sicht gesehen ist dies eine stabilere Anlageform.“ Die steigenden Zinsen hätten zwar die Renditeerwartungen gedämpft, der Werterhalt stehe aber im Vordergrund, sagt Moser.

Bei der Abstimmung der Finanzierung sollte aber mehr Zeit eingeplant werden, da die Entscheidungen bei den Banken länger dauern, gibt Moser zu bedenken: Und: „Eine Fixverzinsung wäre zum jetzigen Zeitpunkt nicht mehr zu empfehlen.“

Für viele Menschen scheirtert der Traum vom Eigenheim aktuell an der Finanzierung.
Für viele Menschen scheitert der Traum vom EIgenheim aktuell an der Finanzierung.

Die Politik könnte durchaus Beiträge leisten, damit sich mehr Tiroler ihren Wohntraum erfüllen können, sagen die Experten: So bremsen die verschärften Vorschriften für die Kreditvergabe der Banken den Markt zu stark, sagt Wimmer. „Eine Lockerung der derzeit sehr restriktiven Kreditvergaberichtlinien insbesondere bei der Zwischenfinanzierung ist sicher ein erster Schritt. Die derzeitige Situation macht es auch für Besserverdiener sehr herausfordernd, eine Wohnbaufinanzierung zu bekommen. Der Wunsch, vermehrt für junge Familien die Möglichkeit zu schaffen, sich ein Eigenheim leisten zu können, ist aktuell in noch weitere Ferne gerückt.“

Höhere Baudichte als Impuls

Schwabl regt Gespräche zwischen Immobilienexperten und Politik an. Sie könnte z. B. mit einer höheren Baudichte, mit Baulandmobilisierung, Widmungserleichterungen und rascheren Baugenehmigungen viel tun für leistbaren Wohnraum. Wichtig wäre für Moser auch „Deregulierung des Normenwesens im Bau, Vereinfachung der Bauverfahren und Mut zu Bebauungsplänen in den Gemeinden und Verpflichtung, auf gewidmetem Bauland eine Mindestdichte verbauen zu können“.

Erschienen in der Beilage #Daheim der Tiroler Tageszeitung am 18.03.2023

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